Sonntag, 30. Juni 2013

Erstes Rennen mit dem LOSI 22 SCT - und eine kleine "Manöverkritik"

Foto von Ralf Loch

Am 15. und 16. Juni fand auf der neu hergerichteten Kunstrasen-Strecke des AMC Langenfeld der 5. Lauf der diesjährigen NRW Offroad Cup Saison statt. Da ich seit über 2 Jahren mit dem Venom Gambler nun mit mit dem neuen LOSI 22 Short Course Truck am Start war, will ich meine Eindrücke von diesem Rennen mal hier aufschreiben.


Leider konnte ich am Samstag aufgrund anderer Verpflichtungen nicht zum Training und den beiden ersten Vorläufen da sein. Also hieß es Sonntag, ins kalte Wasser zu springen. Ich hatte zwar ein Setup von einem anderen Fahrer bekommen, welches ich weitestgehend nachbaute, aber mir fehlten zum 100%igen Nachbau der vordere Stabi und eine härtere Dämpferfeder. Also musste es auch so irgendwie gehen.

Leider gab es am Rennsonntag nur noch 2 Vorläufe die beide gewertet wurden. Normalerweise gab es auchn am Rennsonntag immer noch einen "Streichlauf", mit dem man ein schlechtes Ergebnis etwas abmildern konnte. Erstmalig nicht so dieses Mal in Langenfeld - immer wieder neue Regelauslegungen. :(

Also musste alles passen, was ohne jede Vorbereitung natürlich nicht der Fall war. Der erste Fahreindruck war sehr gut. Fast geräuschlos pfiff der Losi über die Strecke. Aber zwischen "schön zu fahren" und "wirklich schnell" liegen oft noch Welten. Dazu kommt, daß ich immer wenigstens ein paar Minuten brauche, um mich an die Strecke zu gewöhnen und alle Ecken kennen zu lernen. Die Strecke wurde ja seit meinen letzten Fahrten dort in einigen Bereichen deutlich modifiziert. Diese paar Minuten war dann mein erster Vorlauf.

Im zweiten Vorlauf lief es schon deutlich besser, da ich die Strecke jetzt kannte und noch kleine Modifikationen am Fahrwerk vorgenommen habe um mehr Lenkung einzubauen. Aber der Einroll-Lauf und der bessere zweite Vorlauf genügten natürlich nicht für ein wirklich gutes Ergebnis. Ich landete chancenlos im C-Finale.

Da in dieser Saison leider wieder auf das in meinen Augen veraltete "HoA"-Reglement zurück gegriffen wird, hat man als "Sonntagsfahrer" leider keine Möglichkeit mehr, sich weiter nach vorne zu fahren. Also hieß es, zwischen einigen Einsteigern und einigen zum Teil doch leicht übermotivierten Fahrerkollegen einfach nur gut durchzukommen, was leider in keinem Lauf gelang.

Drei Mal wurde ich im Getümmel des Starts ganz nach hinten durchgereicht. Jedes Mal konnte ich mich einigermassen nach vorne kämpfen, aber der Fahrspaß blieb auf der Strecke, weil es doch sehr hart zuging.. Ich wollte schon vorzeitig einpacken, bevor mein neues Auto den kriegsähnlichen Zuständen auf der Strecke (vom Rennleiter leider unbeachtet) zum Opfer fiel. Aber Aufgeben war noch nie meins...also kam ich am Ende auf Platz 26 ins Ziel...eines meiner schlechtesten Rennergebnisse ever.

Immerhin hat mein neuer Losi alles unbeschadet überstanden, was meinen sehr guten Eindruck dieses Fahrzeugs nochmals unterstrich. Daumen hoch für Losi!

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Da auch beim nächsten Lauf in Dortmund wieder Samstags-Vorläufe angesagt waren und ich abermals an diesem Tag nicht hätte dabei sein konnte, sparte ich zum ersten Mal seit Beginn der Serie ein Rennen absichtlich aus. (wenn ich zuvor gefehlt habe, war ich immer aufgrund anderer Termine verhindert) Werde ich wohl auch zukünftig so machen, denn auch wenn für mich nur ein Hobby ist - um die letzten Platze zu kämpfen als ginge es um die Weltherrschaft - da fehlt mir ein entscheidendes Stückchen Spaß.


Bis zum letzten Jahr war der NORC normalerweise (bis auf das große Finale) eine 1-Tages Veranstaltung. Der Samstag war allein dem Training vorbehalten. Durch das ausgeklügelte NORC-Reglement konnte man sich aber auch bei einem schlechten Start am Sonntag noch nach vorne kämpfen, was mir auch meistens gelang. Da ich nur sehr selten 2 Tage meines Wochenendes für das Hobby opfern kann (man hat ja noch Job und Familie...) war ich vor vielen Jahren mal an der Entwicklung jenes Reglements maßgeblich beteiligt, welches damals im NRW Cup (Tourenwagen und race-Trucks) debütierte und später von der Nachfolger-Tourenwagen-Serie des gleichen Namens und schließlich im NORC eine Fortsetzung fand.

Da man in 2013 auch die DMC-Fahrer im Rahmen der NORC-Rennen mitfahren lässt, (für alle nicht-Eingeweihten: Das sind die Fahrer, die sich für die offizielle deutsche Meisterschaft qualifizieren möchten) haben wir nicht nur mehr Fahrer, sondern auch viel mehr Startergruppen. Die DMC-Fahrer fahren z.T. nach einem anderen Reglement und können daher nicht einfach den NORC-Fahrern "beigemischt" werden. Jede Gruppe möchte natürlich ihre eigenen Finalläufe haben - und das kostet jede Menge Zeit.

Das führt zu dem aktuell sehr aufgeblähten Zeitplan und dem Rückschritt zum HoA-Reglement, da die relativ kleine Fahrergruppe (ca 1/5 bis 1/4 des Gesamtstarterfeldes) bezüglich der Rennausrichtung nicht kompromissbereit waren.

Nicht nur in meinen Augen hat diese Sache viele Nachteile. Vor allem für viele Hobby- und Gelegenheitsfahrer und ich für meinen Teil kann nur hoffen, daß die NORC-Fahrer im nächsten Jahr wieder "unter sich" sind. Nicht weil ich vielleicht etwas gegen die DMC-Fahrer hätte. Nein - ich wünsche mir den NORC wie er vorher war: Viel fahren, spannende Rennen und super-Stimmung!

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