Für die meisten Fahrer waren die ersten Runden auf der sehr speziellen Bahn sicherlich erst mal ein sanfter Schock, denn sie unterscheidet sich schon recht deutlich von den anderen Strecken im Kalender.
Was mir besonders gut gefiel war, daß man sich hier irgendwie an seine RC-Car Anfangszeiten versetzt fühlte, wo Offroad Strecken noch durch Handarbeit in das vorhandene Terrain geschüppt wurden. Etwas schmaler als gewohnt und eben aus richtigem Naturboden verlangte dieser Kurs den Fahrern alles ab.
Vor allem der Höllen-Podest, den die Bahnbauer um einen Baum herum "konstruiert" hatten. Dieses Bauwerk sorgte eigentlich in jeder Runde bei den Fahrern für Herzstillstand und Schnappatmung und bei Helferposten 2 und 3 für Kurzatmigkeit und ordentlich "Schwitz auf der Stirn". So toll ich die restliche Bahn auch fand - das Ding geht gar nicht - auch nicht nach 2 Tagen Training plus Rennen.
Die Auffahrt war so steil daß sie mit dem wenigen zur Verfügung stehenden Anlauf von einigen Fahrzeugen nicht geschafft wurde. Beim runterpurzeln in den laufenden Verkehr hinein, gab es dann regelmäßige Tumulte. Oben fehlte eine "Leitplanke" so daß des öfteren Fahrzeuge die den erforderlichen Kurvenradius nicht schafften, in der grünen Unterwelt verschwanden. Da hing also vieles vom puren Zufall ab. Waren schließlich nicht nur "Vollprofis" unterwegs, die sowas vielleicht beim 5. Akku drauf hatten.
Alle wussten, wie es theoretisch ging. Nur im Rennbetrieb mit 8 Autos im Pulk musste man auch schonmal ein paar Sekunden warten bis die Fahrt frei war. Das ist für eine Rennstrecke natürlich eher suboptimal.
Tip an die Hammer: Schiebt das Ding doch einfach die zur Verfügung stehenden 1,5-2m zurück. Dann wird die Auffahrt weniger steil und alles ist gut. ;-)
Genug der Kritik - rein in den Spaß!
Bereits am Samstag früh am Morgen bildete sich der größte Teil des Fahrerlagers unter den vielen schattenspendenden Bäumen (wie schööön!). Autos wurden eingestellt, Akkus geladen und man traf sich in Moni's Grillparadies. Einige Anwesende machten Bekanntschaft mit einem gewissen "Hugo", der an diesem Wochenende einer der Hauptakteure sein sollte. :-)
Bild von Guido K. |
Da hat Hugo scheinbar vorher noch einige Fahrtipps gegeben und das Setup des Sandmasters ein wenig optimiert. Klappte auf jeden Fall schon sehr gut und vor allem hatten alle ihren Spaß.
Bild von Guido K. |
Da es in der Fun-Klasse zwei Startgruppen gab, wurde nach den Vorläufen in ein A- und ein B-Finale aufgeteilt.
Die Mädels trauten sich am Renntag noch nicht an die Startlinie. So gingen 5 Sandmaster zusammen mit den anderen Fahrzeugen der Fun-Klasse an den Start.
Ich kam auf Anhieb sehr gut mit dem Auto auf der Bahn zurecht und hatte sogar ein besseres Gefühl als mit meinem eigentlichen "Rennfahrzeug", dem Losi 22 SCT. Ich glaube einige Zuschauer waren durchaus überrascht, wie gut "das komische grüne Auto" auf der Bahn funktionierte. Ja, es befindet sich bis auf die Dämpfer noch immer alles im Serienzustand und der Motor war die Serien-Baukasten-Dose - nix Brushless!
So ergab es sich, daß mein kleiner grüner Sandmaster im A-Finale von Platz 2 startend ganz allein den Kampf gegen Asso, Losi & Co. aufnehmen musste. Ich mache es kurz: Nach 3 Finalläufen á 6 Minuten trennten mich nur exakt 1,474 Sekunden (!) von Walters Associated Buggy. Mit dem zweiten Platz konnte ich sehr zufrieden sein.
Bild von Ralf L. |
Dazu kommt, daß die respektlose und überharte Fahrweise in dieser Klasse auch gehörig auf die Motivation drückt. Ich bin es noch gewohnt, Crashes zu vermeiden und dem Gegner einen gewissen Raum zu geben, was nicht bedeutet, daß nicht auch hart gefightet werden darf. Nur ist man mit dieser Fahrweise scheinbar zu langsam. :(
Bezeichnendes Bild von Ralf L. |
Da alle Fahrer der Top 20 ganz sicher imstande sind, das besser zu machen, unterstelle ich hier pure Absicht.Das finde ich sehr schade! Was nützt eine zeitaufwändige und teilweise auch kostspielige Vorbereitung für so ein Rennen um wenige Zehntel zu finden, nur um nachher in hirnlosen Crashes zig Sekunden zu verlieren?
Trotzdem - Hamm war bisher das spaßigste Rennen der Saison für mich. Das liegt natürlich vor allem an den vielen tollen Leuten und Aktionen Abseits der Rennstrecke. Team Rollatormafia, Monis Grillparadies, die Sandy-Truppe und....die HUGO-Gang - Ihr seid die Besten!
Ich seh Euch beim Finale in Dortmund!
Eine Ergebnisliste von diesem Rennen gibt es HIER
Weitere Bilder in Ralf's Blog.